Von der Finanzierung bis hin zu den zahlreichen Richtlinien und Vorschriften. Eine Restauranteröffnung kann sehr herausfordernd sein und man kann dabei in viele Fettnäpfchen treten. In diesem Artikel geben wir dir eine Checkliste an die Hand, wie du in 10 einfachen Schritten dein Restaurant erfolgreich eröffnest.
Ein Artikel von Patrick Schady und Max Falkenstern
Inhaltsverzeichnis
- Dein 10–Schritte-Plan zum Erfolg in der Gastronomie
- Konzept für dein Restaurant
- Vorschriften, Lizenzen, Hygiene und Co.
- Wahl des Standorts als Grundstein für den Erfolg
- Die Suche nach dem passenden Restaurantnamen
- Finanzierung und Steuern – Finanzplanung in der Gastro
- Der Preis ist heiß! – Erstellung der Speisekarte
- Kenne deine Zahlen dank der Kostenkalkulation
- Marketing für dein Restaurant – Gästegewinnung geht heute online!
- Ausstattung und Inventar – Was brauchst du alles?
- Personalplanung für dein Restaurant
- Fazit – Bereit für die Restauranteröffnung
Deine 10-Schritte-Checkliste zum Erfolg in der Gastronomie
Knapp 60.000 Restaurants bewirtschaften mehrere Millionen Gäste in Deutschland und machen dabei einen jährlichen Gesamtumsatz von knapp 46 Mrd. Euro (Stand 2021). Zahlen, die vielversprechend klingen und den ein oder anderen zum Schritt veranlassen, ein eigenes Restaurant zu eröffnen.
Ist die Gastro ein Zuckerschlecken? Mitnichten! Die Gastronomie ist kein einfaches Pflaster.
Von bürokratischen Vorschriften über den gestiegenen Kostendruck bis hin zur zeitintensiven Gästegewinnung – wer seine Schritte zur Restaurantgründung nicht wohlüberlegt plant, muss mit dem Scheitern rechnen.
3 von 5 Gastwirten sind nach spätestens fünf Jahren insolvent. Das liegt meist daran, dass viele Restaurantgründer an der Herausforderung zerbrechen, das eigene Lokal betriebswirtschaftlich auf ein sicheres Fundament zu stellen.
Viele Neugründer unterschätzen dabei vor allem die anfallenden Kosten. Je nach Einrichtung, Standort und Größe des Lokals entstehen schnell Aufwände im unteren bis mittleren sechsstelligen Bereich. Danach fallen laufende, mitunter stark variable Kosten fürs Personal, das Marketing, Energie und Waren an, die durch den Abverkauf von Speisen und Getränken erst einmal erwirtschaftet werden müssen.
Wer sich von den wirtschaftlichen Herausforderungen nicht entmutigen lässt, für den führen wir auf, welche 10 Schritte unbedingt auf deiner Checkliste für die Restauranteröffnung stehen müssen!
Konzept für dein Restaurant
Der erste Schritt einer Restauranteröffnung besteht darin, sich für ein Konzept zu entscheiden.
Kläre vorab Fragen wie:
- Welche Art von Restaurant willst du betreiben?
- Welche Zielgruppen mit welchem gastronomischen Angebot ansprechen?
- Wie steht es um Alleinstellungsmerkmale, das heißt also: Worin unterscheidet sich dein Lokal von denen der Konkurrenz?
Dein Konzept bestimmt schlussendlich das Speiseangebot sowie dein Design und Ambiente. Dein Restaurantkonzept musst du ebenfalls in deinem Businessplan berücksichtigen.
Vorschriften, Lizenzen, Hygiene und Co.
Um ein Restaurant zu eröffnen, bedarf es zunächst einiger Voraussetzungen.
Benötigt werden unter anderem …
- … eine Gaststättenerlaubnis
- … ein HACCP-Konzept
- … verschiedene Versicherungen
- … eine Gewerbeanmeldung
Du solltest zudem auch die Themen wie GEMA-Pflicht und Kennzeichnung von Allergenen & Zusatzstoffen im Blick behalten.
Wahl des Standorts als Grundstein für den Erfolg
Mit der Wahl des Standorts wird der Grundstein für eine erfolgreiche Restauranteröffnung gelegt.
Bei der Standortwahl solltest du unbedingt Faktoren wie die Lage, Bevölkerungsdichte und Kaufkraft berücksichtigen. Es ist beispielsweise wenig sinnvoll ein hochpreisiges Fine-Dining-Restaurant in einem Brennpunkt zu eröffnen, doch in zentraler Innenstadtlage oder nahe größerer Unternehmen hingegen schon.
Die Suche nach dem passenden Restaurantnamen
Der Restaurantname ist das Aushängeschild deiner Gastronomie.
Der Name ist so wichtig, dass dieser lange vor der Restauranteröffnung deiner Gastro feststehen sollte. Im Idealfall spiegelt der Restaurantname dein Konzept wider.
Im Kontext des Restaurantnamens kommt insbesondere der Bildmarke, deinem Restaurantlogo, eine besondere Bedeutung zu. Es muss unverkennbar einzigartig sein, im Gedächtnis bleiben, dein gastronomisches Angebot referenzieren.
Über die Investitionen wirst du dich von deinen Mitbewerbern deutlicher differenzieren können – im Ergebnis sehen das auch deine Gäste!
Finanzierung und Steuern – Finanzplanung in der Gastro
Bevor du das Thema Finanzen angehst, musst du dich vorher für eine Rechtsform entscheiden. In der Gastronomie sind die gängigsten Formen ein Einzelunternehmen, GbR oder eine GmbH.
Der nächste Schritt ist den Kapitalbedarf zu planen und zu beschaffen. Ohne eine mittlere fünfstellige Summe an Eigenkapital wird das Thema Finanzierung der Gastro vermutlich jetzt schon ad acta gelegt werden müssen.
Der Rest kommt in der Regel aus Fremdkapital zusammen. Jedoch ist die Beschaffung heutzutage relativ schwierig geworden. Mögliche Finanzierungsarten sind Bankkredite, Crowdfunding, private Darlehen oder Brauereikredite.
Der Preis ist heiß! – Erstellung der Speisekarte
Die Speisekarte darf bei einer Restauranteröffnung natürlich nicht fehlen.
Überleg dir hierbei eine Auswahl, die du permanent deinen Gästen anbieten möchtest. Neben den angebotenen Speisen musst du auch Richtlinien einhalten wie die Kennzeichnung von Allergenen und Zusatzstoffen. Daneben sind die Sprache und das Layout der Speisekarte nicht zu unterschätzen. Es bietet sich hierbei an, sich am Konzept zu orientieren.
Im Sinne der Zukunftsfähigkeit solltest du von Beginn an in eine digitale Speisekarte investieren. Sie bietet beispielsweise deutliche Vorteile in der Pflege und kann über die integrierte Bestellfunktion auch aktiv zur Umsatzsteigerung beitragen, Stichwort: Self-Ordering-Konzept.
Kenne deine Zahlen dank der Kostenkalkulation
Deine Kosten und Ausgaben zu kennen, unterscheidet auch in der Gastronomie über Erfolg und Misserfolg.
Über die Kostenkalkulation bist du in der Lage, für dein gastronomischen Angebot ökonomisch sinnvoll zu bepreisen. Die Preisgestaltung sollte deshalb niemals über das Bauchgefühl erfolgen.
Auch bestimmte Kalkulationsmethoden wie die einfaceh Aufschlagskalkulation gelten als überholt.
Bewährt hat sich die aufwendigere Deckungsbeitragskalkulation. Sie ist auch Bestandteil der Speisekartendiagnose. Ohne eine stichhaltige Kostenkalkulation wird dir in der Regel keine Bank einen Kredit gewähren. Und selbst wenn doch, wirst du im laufenden Betrieb höchstwahrscheinlich große Probleme haben, kostendeckend zu wirtschaften.
Marketing für dein Restaurant – Gästegewinnung geht heute online!
Ohne Gäste läuft nichts in der Gastronomie! Deshalb musst du dir vor Restauranteröffnung Gedanken darüber machen, wie du neue Gäste gewinnst.
Klassische Marketingmaßnahmen wie das Verteilen von Flyern oder Pressearbeit hast du möglicherweise schon auf dem Schirm.
Eine zeitgemäße Webseite, ein optimal gepflegtes Google Unternehmensprofil und regelmäßig bespielte Auftritte auf Instagram / Facebook gelten als Standard. Über die Listung auf in Branchenverzeichnissen und lokalen Plattformen kannst du die Sichtbarkeit weiter verbessern.
Es reicht aber nicht nur Gäste ins Lokal zu locken, du musst sie auch immer wieder für einen Wiederbesuch reaktivieren können! Ein Online-Reservierungssystem ist hier durch die Gästedatenbank und das verknüpfte E-Mail-Marketing-Tool dein Kundenbindungsinstrument der Wahl.
Ausstattung und Inventar – Was brauchst du alles?
Bei einer Restauranteröffnung ist die Ausstattung der Gastronomie einer der größten Kostenfaktoren.
Du benötigst neben einer stilvollen Einrichtung aller Gasträume auch eine komplette Küchenausstattung. Achte vor allem auf Funktionalität, Design und Qualität. Jeder Gastraum sollte ein Wohlfühlambiente ausstrahlen und idealerweise einen gewissen „Wow“-Faktor beim Betreten bieten.
Die Ausstattung der Räume sollte natürlich auch deinem Konzept folgen.
Bei der Einrichtung jeden Cent zweimal umzudrehen kann sich in Zeiten steigender Ansprüche von Gästen rächen! Niemand will Beliebigkeit. Restaurants mit beliebigen oder nicht klar erkennbaren Konzepten setzen sich vermeidbaren Risiken aus. Setze daher auf qualitativ hochwertiges Inventar.
Personalplanung für dein Restaurant
Spätestens unmittelbar vor Eröffnung deiner Gastronomie musst du dich um die Personalplanung kümmern.
Barkeeper, Kellner und Küchenpersonal gibt’s nicht wie Sand am Meer. Der Fachkräftemangel in der Gastro ist eklatant. Aus diesem Grund musst du aktiv Mitarbeiter anwerben, unter Umständen auch durch das Schalten von Online-Werbeanzeigen auf Google, Facebook, Instagram sowie Jobportalen. Beachte, dass die Mitarbeitersuche unter Umständen mehrere Wochen bis Monate in Anspruch nehmen kann!
Hast du Mitarbeiter zur Restauranteröffnung gewonnen, solltest du auch die Personaleinsatzplanung effizient gestalten. Ein digitaler Schichtplan ist vor diesem Hintergrund praktisch unverzichtbar. Denn ein Online-Dienstplan ist einfach erstellt und mit dem Team geteilt.
Fazit – Bereit für die Restauranteröffnung!
Die Restauranteröffnung sollte wohl überlegt sein. Schätzungsweise 3 von 5 Wirten schlittern in die Insolvenz. Deshalb solltest du vor Gründung einer Gastronomie unbedingt deine Hausaufgaben machen!
Arbeite ein Konzept aus, erstelle einen umfassenden Businessplan und beschäftigte dich auch mit dem juristischen Papierkram. Dies kann je nach Kommune mehrere Monate dauern. Anschließend kannst du dich der Finanzierung, Kalkulation sowie und der zugehörigen Ausstattung deines Restaurants widmen.
Um dein Restaurant zu eröffnen, benötigst du schließlich geeignetes Personal, ein Marketingkonzept sowie eine verkaufsstarke Speisekarte. Vor allem aber brauchst du einen langen Atem. Wir wünschen dir eine erfolgreiche Restaurantgründung!
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