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Personalmangel in der Gastronomie – und was du dagegen tun kannst!

Gut zu wissen - Der GastroRatgeber

Ein beispielloser Personalmangel in der Gastronomie bringt viele Restaurantbetreiber in Not. Denn die Gastro gilt im Branchenvergleich als besonders personalintensiv. Was also tun gegen das Personalproblem in der Gastro? Wir zeigen dir, wie du im Wettlauf um qualifizierte Fachkräfte erfolgreich mitmischst und deinen vorhandenen Mitarbeitern gleichzeitig über die Digitalisierung deiner betrieblichen Abläufe den Rücken stärkst.

Ein Beitrag von Veronica Jurowetzkaja und Max Falkenstern

Personalprobleme in der Gastro: Wo sind die Fachkräfte geblieben?

Die Schließung von Restaurantbetrieben in der ersten Jahreshälfte 2021 hat die Personalprobleme in der Gastro ins Rollen gebracht. Viele Mitarbeiter im Gastgewerbe sahen sich gezwungen, sich beruflich neu zu orientieren. Auch Aushilfen wie Schüler und Studenten, auf die viele Restaurantbetreiber vor allem aus Kostengründen zurückgriffen, haben sich spätestens mit Ende der zweiten, großen Pandemiewelle merklich rarer gemacht.

Die Folgen der Coronakrise auf dem Arbeitsmarkt sind ein einschneidender Personalmangel, wie ihn die Gastronomie bisher bislang nicht erlebt hat.

Nach Angaben des statistischen Bundesamts sank die Anzahl der Beschäftigten in der Gastro um 23,4 Prozent – und damit um knapp ein Viertel im Vergleich zum Vorkrisenjahr 2019. Bars hat es noch stärker getroffen, hier ist fast jeder zweite Mitarbeiter betroffen (44,7 Prozent).

Quelle: Statistisches Bundesamt, 2022

Zwar hat sich das Beschäftigungsverhältnis in der Gastro gut ein Jahr nach Ende der Corona-Pandemie leicht verbessert (+4,7 % im September 2023 gegenüber Vorjahreszeitraum). Aber vom Vorkriesenniveu ist das Gastgewerbe noch weit entfernt (-8,6 % vgl. zum Jahr 2019).

Besonders schwer wiegt dabei der Verlust ausgebildeter Fachkräfte. Erfahrene Köche und Kellner mit mehrjähriger Berufserfahrung haben die Krise zum Anlass für einen Quereinstieg in andere Branchen genommen. Mit dem heutigen Resultat, dass der Arbeitsmarkt für qualifiziertes Gastro-Personal praktisch leer gefegt ist.

Auch das Nachbesetzen freier Stellen durch Nachwuchs ist ein Problem. Denn die Ausbildungen gelten als unattraktiv. Bei Restaurantfachkräften und Köchen wurde schon vor Corona jede zweite Lehrstelle frühzeitig abgebrochen.

Für die meisten Gastronomen ist das existenzbedrohend. Denn gut geschultes Personal in Küche und Service macht den letztendlich den Unterschied, vor allem in Ballungsräumen mit zahlreichen Mitbewerbern.

Was wir bis hierher festhalten können:

Die gehäufte Mitarbeiterfluktuation wird Gastronomen lange über die Corona-Krise hinaus beschäftigen.

Gründe für Personalmangel in der Gastronomie

Dabei kommt die Entwicklung nicht überraschend. Sie zeichnete sich schon vor Beginn der Pandemie ab. Die Krise samt Auswirkungen auf das Gastgewerbe wirkte in dem Fall wie ein Brandbeschleuniger.

Die Gründe für den Personalmangel in der Gastronomie lassen sich wie folgt zusammenfassen:

  • Niedrige Löhne mit monatlichen Bruttostundenverdiensten weiter unterhalb der Niedriglohngrenze. Nach Destatis arbeiten rund 50 % der Beschäftigten in der Gastro unterhalb der Quote von 12,76 Euro brutto die Stunde
  • Tendenziell unflexible Arbeitszeiten (inklusive regelmäßigen Schichten an Wochenenden), die der gestiegenen Nachfrage nach einer Work-Life-Balance mit Vereinbarkeit von Beruf und Familie zugegenlaufen
  • Ein Arbeitsumfeld ohne großartige Karrieremöglichkeiten oder attraktive Weiterbildungsoptionen
  • Der vorauseilende Ruf von einem rauen Arbeitsklima, das wenig Raum für Selbstentfaltung und Wertschätzung offen lässt
  • Eine von der demographischen Entwicklung gekennzeichnete Transformation weg vom Arbeitgebermarkt hin zu einem Arbeitsmarkt für Arbeitnehmer. Nicht Mitarbeiter bewerben sich für Unternehmen, sondern Unternehmer werben um Mitarbeiter
  • Nachwuchsprobleme in der Gastronomie resultiert aus einer höheren Quote an Studierenden. Weniger junge Menschen streben eine Ausbildung in „klassischen“ Handwerks und Dienstleistungsberufen an
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Dass das Gastgewerbe für immer mehr Menschen kein attraktives Arbeitsumfeld darstellt, hatte Signalwirkung. Zum 1. August 2022 wurde nicht nur die Ausbildungsverordnung für gleich sieben gastgewerbliche Berufe reformiert. Auch die Tariflöhne sowie Ausbildungsvergütungen sollen in den kommenden Jahren kräftig steigen.

Was tun gegen Personalmangel in der Gastro?

Kurz und mittelfristig werden die oben genannten Maßnahmen den Personalmangel aber wohl nicht entschärfen können.

Klingt nach Endzeitstimmung? Ja und nein!

Um Personalmangel anzugehen, braucht es mehr denn je einen Willen zur Veränderung. Ohne den Anstoß lange aufgeschobener Reformprozesse geht es im Gastgewerbe nicht mehr!

Das Ziel besteht darin, die Gastronomie für Bewerber attraktiv zu machen. Und das fängt im eigenen Betrieb an.

Du musst deine Gastro als attraktiven Arbeitgeber positionieren, die o.g. Missstände zu beheben und (non-monetäre) Anreize im Austausch gegen Arbeitsleistung anbieten. Um die höheren Kosten für konkurrenzfähige Löhne und Arbeitnehmerleistungen aufzufangen, ist eine solide Preiskalkulation und die Digitalisierung deines Betriebs unabdingbar.

Und ja, am Ende werden Gäste für gastronomische Dienstleistungen auch mehr zahlen müssen. Übrigens auch bei deinen Mitbewerbern, die höchstwahrscheinlich in einer vergleichbar prekären Situation stecken.

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Weil Gehalt nicht alles ist – Wertschätzung von Mitarbeitern

Nicht erst seit gestern ist in schlauen Ratgebern zu lesen, wie wichtig das Thema Wertschätzung für die Mitarbeiterbindung ist. Ein faires Gehalt ist ein Punkt, klar. Aber für immer mehr Menschen wird auch die Sinnhaftigkeit ihrer Arbeit ein entscheidendes K.-o.-Kriterium für oder gegen einen Betrieb.

Vor allem in der Gastronomie fällt harte Arbeit an, insbesondere zu Stoßzeiten und an Wochenenden wird von Köchen und Restaurantfachkräften regelmäßig ein hohes Engagement abverlangt.

Gleichzeitig ist bei vielen Fachkräften in der Branche hängen geblieben, dass ihr Einsatz nicht richtig wertgeschätzt wird. Von ihrem Arbeitgeber nicht, von Gästen nicht, aber auch nicht von Politik und der Gesellschaft.

Die Leistungen deines Personals ausreichend zu honorieren, muss jetzt eines der obersten Ziele sein.

Mitarbeiterbindung stärken – Maßnahmen gegen Personalmangel

Aber was heißt konkret für die Umsetzung im eigenen Restaurant? Wo fange ich an?

Nachfolgend einige Ansätze, um eine wertschätzende Kultur in deinem Restaurant zu etablieren:

  • Proaktives Fragen nach dem Wohlergehen jedes einzelnen Mitarbeiters ist ein erster Schritt. Wie geht es dir persönlich? Was macht die Arbeit? Gibt es irgendwo Hürden, Probleme?
    • 5 – 10 Minuten Zeit pro Beschäftigten in der Woche können Wunder wirken und die Personalbindung signifikant verbessern.
    • Wichtig dabei: das persönliche Interesse keinesfalls vorspielen. Höre stattdessen aufmerksam zu, um Mitarbeiterbedürfnisse zu verstehen.
    • Mitarbeiterfeedback sammeln und umsetzen. Weil das nicht in jedem Einzelfall möglich ist, Alternativen aufzeigen oder Kompromisse anbieten.
  • (Halb-) jährliche Feedbackgespräche, um über die (persönlichen) Perspektiven und die Weiterentwicklung der Angestellten zu sprechen, sind in modernen Unternehmen heutzutage Standard.
  • Mitarbeiter an unternehmensinternen Entscheidungen beteiligen: Du planst zum Beispiel die Anschaffung eines elektronischen Kassensystems oder eines digitalen Reservierungsbuchs? Beziehe das Personal in die Entscheidungsfindung mit ein. Von der Expertise profitieren letztendlich alle. So kannst du auch versteckte Potenziale fördern und Mitarbeitern bei Interesse neue Verantwortungen übertragen.
  • Eine Lobkultur im Unternehmen schaffen, die Einsatz und Mühe belohnt. Gutes Lob zeichnet sich dadurch aus, dass es aufrichtig, zeitnah und persönlich erfolgt. Lasse deine Mitarbeiter durch eine begründete Rückmeldung zur Qualität ihrer Arbeit spüren, dass sie für dich einen hohen Stellenwert besitzen.
  • Regelmäßige Team-Events wie z.B. ein monatliches Mitarbeiterfrühstück oder Freizeitaktivitäten außerhalb des Restaurants eröffnen Räume, um sich untereinander von einer anderen Seite kennenzulernen.

Regelungen für flexible Arbeitszeiten im Restaurant schaffen

Unternehmerische Planbarkeit und ausgedehnte Arbeitszeiten im Gastgewerbe kollidieren zunehmend mit den Wünschen von Fachpersonal nach flexiblen Arbeitszeiten und der Vereinbarung von Familie und Beruf.

Folgende Maßnahmen können dabei helfen, deine Interessen mit der deiner Mitarbeiter zusammenzuführen:

  • Indem du frühzeitig mit dem Erstellen von Dienstplänen beginnst, verschaffst du dir und deinen Mitarbeitern mehr Planungssicherheit. Gleichzeitig entstehen Räume, um auf individuelle Sonderwünsche reagieren zu können. Das führt meist auch zum Rückgang spontaner Schichtwünsche, weil für die Personaleinsatzplanung bereits im Vorfeld private Termine berücksichtigt wurden.
  • Flexiblen Diensttausch im Team untereinander ermöglichen – damit gibt man Mitarbeitern ein Stück weit Autonomie und damit auch organisatorische Verantwortung ab.
  • Staffelung von dem täglichen Arbeitsbeginn und Arbeitsende deiner Beschäftigten: Die erste Servicekraft zur Frühschicht könnte den Dienst bspw. um 9 Uhr antreten, die Kollegin oder Kollege um 10 Uhr und so weiter. Dadurch können deine Angestellten auch mal länger ausschlafen und früher nach Hause gehen.
  • Durch die Einführung von Jahresarbeitszeitkonten können Beschäftigte je nach Auslastung und Nachfrage mal länger und kürzer arbeiten.

Neue Mitarbeiter gewinnen: Checkliste für deine Stellenausschreibung

Die Mitarbeitersuche in der Gastro gestaltet sich angesichts zuvor genannten Gründe als besonders herausfordernd.

Um deine Chancen zu maximieren, skizzieren wir nachfolgend Recruitment-Prozesse, die du in deiner Gastronomie auf den Prüfstand stellen solltest.

  1. Schon die Jobbezeichnung muss sitzen: Formuliere klar, welche Position vakant ist. Sieh davon ab, abstrakte Jobtitel, wie „Küchenzauberer“ oder „Tellerakrobat“ zu wählen. Wenngleich dies kreativ und auffallend sein mag, kann die Position missverstanden oder als unseriös aufgefasst werden. Auch sind Jobtitel wie der „Thekenstar“ mit zweifellos kein gängiger Suchbegriff auf Stellenbörsen, weshalb solche Anzeigen seltener von Interessenten gefunden werden. 
  2. Verliere zu Beginn der Stellenausschreibung einige Worte über dein Restaurant und das Team, damit sich die potenzielle Bewerberin oder der Bewerber ein Bild von deinem Lokal, dem Arbeitsklima und vom Klientel machen kann. Hier gilt: authentisch bleiben!
  3. Nenne unbedingt wichtige Eckdaten zur Position: das Eintrittsdatum, die Einsatzgebiete (ein / mehrere Standorte), Art der Anstellung (Vollzeit, Teilzeit, Aushilfe).
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Transparente Gehaltsangaben: Laut StepStone-Report „Arbeitgeberattraktivität“ wünschen sich 60 % der befragten Bewerberinnen und Bewerber eine Angabe zum Gehalt. Sie bietet Jobsuchenden einen Orientierungsrahmen, beugt unerfüllbare Erwartungen und dir schlussendlich Bewerbungsgespräche ohne Ergebnisse vor. Mit der Angabe der zu erwartenden Vergütung schaffst du Transparenz und letztendlich eine gute Vertrauensbasis – auch für bestehende Mitarbeiter.

Top 5 Kriterien für Jobwahl laut Stepstone
Die fünf wichtigsten Kriterien bei der Jobwahl
(StepStone Report „Arbeitgeberattraktivität“)
  1. Beschreibe die Aufgaben, die den zukünftigen Mitarbeiter erwarten. Definiere ein individuelles Anforderungsprofil passend zu der jeweiligen Stelle samt dafür erforderlichen Qualifikationen, notwendiger Berufserfahrung und gewünschten, aber nicht zwingend notwendigen Skills. Achte unbedingt darauf, dass du nicht nach der “Eierlegenden Wollmilchsau” suchst, sonst verschreckst du potentielle Interessenten, Quereinsteiger oder Kandidaten, die lediglich nach einem Nebenjob suchen. 
  2. Nachdem du deine Anforderungen dargestellt hast, liste die Benefits auf, die eine Anstellung in deinem Betrieb mit sich bringen. Mach ausschließlich wahrheitsgemäße, realistische Angaben.
  3. Langfristig profitiert niemand davon, wenn du bspw. flexible Arbeitszeiten versprichst, diese am Ende aber nicht einhalten kannst. Neue Mitarbeiter kommen schnell hinter leere Versprechungen, wodurch das Vertrauensverhältnis nachhaltig kippt. Mögliche Anreize wären:
    • Bonuszahlungen, variables Gehalt (abseits Trinkgeld), Weihnachtsgeld
    • Weiterbildungen z.B. Barista-Training, Hygieneschulungen, Barkeeper-Grundausbildung
    • Teilnahme an Food- und Gastro-Messen wie bspw. der Internorga
    • Vergünstigtes oder kostenloses Essen und Getränke (auch außerhalb der Arbeitszeit)
    • Fahrtkostenzuschüsse, Übernahme der Kosten fürs Deutschlandticket
    • Regelmäßige Teamevents (Sommerfest, Weihnachtsfeier)
  4. Gestalte den Bewerbungsprozess so einfach wie möglich, indem du angibst, wie man sich bewerben soll (E-Mail, Bewerberportal, telefonische Kontaktaufnahme), welche Unterlagen gewünscht sind und wer die Ansprechperson ist. Im Übrigen bieten einige Jobportale die Schnellbewerbungsoption an – den Lebenslauf via Smartphone von unterwegs hochladen und fertig!
  5. Nicht nur der Informationsgehalt ist wichtig für eine erfolgreiche Ausschreibung, auch die Anzeigengestaltung sowie der Aufbau runden den Gesamteindruck ab. Beispielsweise kannst du Bilder, Symbole oder Piktogramme verwenden, um Benefits bildlich darzustellen. Ein passendes Stimmungsbild von der Arbeitsumgebung und dem sympathischen Team kann schon ein Eye-Catcher sein.
  6. Und bitte vergiss nicht, insbesondere online, einen sogenannten Call-to-Action (Handlungsaufruf) wie “Jetzt Bewerben” einzusetzen.
Beispiel, wie du deine Benefits in der Stellenbeschreibung darstellen könntest


Wie erreiche ich möglichst viele potentielle Bewerber?

Viele Gastronomen hängen Jobausschreibungen an ihre Eingangstür. Aber wer an Personalmangel leidet, muss Stellen zusätzlich auch online und offline ausschreiben und die Vakanzen über möglichst viele Kanäle breit streuen.

Dafür kommen folgende Optionen in Frage:

  • Jobbörsen, wie bspw. Indeed, Stepstone, die Arbeitsagentur oder speziell für die Gastronomiebranche gastrojobs.de
  • Social Media: Facebook, dazu zählen die eigene FB Unternehmensseite, Facebook Gruppen oder Facebook Jobs und Instagram. Linkedin und Xing eignen sich gut, um Quereinsteiger zu erreichen
facebook jobs
Facebook Jobs
Google jobs
Google for Jobs
  • Über Google: Stellenanzeigen über Google for Jobs teilen, Jobs über die Beitragsfunktion von Google Business kostenlos veröffentlichen oder für ein frei wählbares Budget Google Ads in Betracht ziehen
  • Eigene Webseite mit Karriereunterseite 
  • Regionale Anzeigenblätter und Zeitungen
  • Eigene Werbeflyer samt einem Hinweis auf freie Stellen, die du Essensbestellungen beilegen könntest
  • Platziere Aufsteller am Tisch, hinterlege das Stellengesuch in deiner Speisekarte
  • Das klassische Schwarze Brett an Universitäten und Fachhochschulen eignet sich gut, um (saisonale) Aushilfskräfte zu finden
  • Kostenpflichtiges Multi-Channel-Posting (z.B. zoove, compana): ein bekanntes Werkzeug aus der Personalbranche, um viel Reichweite über möglichst viele Webseiten zu generieren. Dabei werden mit wenigen Klicks Stellenanzeigen automatisch auf verschiedenen Jobportalen, Stellenbörsen und Plattformen zugleich geschaltet 
  • Personalberater und Zeitarbeitsfirmen: Auch wenn sie nicht den besten Ruf genießen und im Fall einer Vermittlung eine Provision fällig wird, kann es für einige Gastronomen Sinn ergeben, auch über diesen Weg nach geeigneten Fachkräften zu suchen

Employer Branding für Restaurants: Arbeitgebermarke aufpolieren

Neben guten Arbeitsbedingungen und einer attraktiven Entlohnung zählt auch die Außendarstellung als Arbeitgeber.

Der Begriff Employer Branding mag zwar nicht so häufig im Kontext der Gastronomie fallen, ist dennoch entscheidend, um Nachwuchstalente für sich zu gewinnen. Dabei geht es um den Aufbau einer Restaurantmarke, mit der sich (potenzielle) Arbeitnehmer positiv assoziieren können.

In einem praktisch leergefegten Arbeitsmarkt können sich vor allem jene Unternehmen behaupten, die Spitzenkräfte anziehen und halten können.

Warum also sollten Menschen unbedingt in deinem Lokal und nicht beim Mitbewerber um die Ecke oder in einer anderen Branche arbeiten? Eben diese Frage gilt es im Zuge einer Employer-Branding-Strategie glaubwürdig zu beantworten.

So kannst du vorgehen:

  1. Überprüfe, welches Bild du als Arbeitgeber aktuell nach außen trägst. Scanne deine Webseite, die Online-Bewertungen auf einschlägigen Portalen wie Kununu, deine Social-Media-Kanäle und erkundige dich bei (ehemaligen) Mitarbeitern nach ihrem Eindruck. Frage dich:
    • Kann man als Bewerber leicht identifizieren, welche Philosophie / Kultur deinem Restaurant zugrunde liegt?
    • Was dein Restaurant von anderen Mitbewerbern unterscheidet?
    • Wie das Arbeitsklima ist und wie sich das Team zusammensetzt?
    • Welche Anforderungen und Qualifikationen du an Bewerber stellst?
    • Welche Vorteile / Benefits du als Arbeitgeber zu bieten hast?
    • Wie das Onboarding in deinem Restaurant aussieht?
    • Wie ist der Umgang mit Mitarbeitern, wenn mal nicht alles rund läuft?
  2. Der Ist-Zustand ist bekannt, nun gilt es Verbesserungsvorschläge von Mitarbeitern umzusetzen. Versuche eine negative Webpräsenz zu eliminieren und überarbeite veraltete Inhalte auf Social Media und Webseiten sowie Anzeigen. 
  3. Lebe die Werte, die im Betrieb gepredigt werden, halte Versprechen ein, höre deinem Personal aufrichtig zu. Dadurch sorgst du für nachhaltige Mitarbeiterzufriedenheit.

Nur dann wird es dir gelingen, eine authentische Arbeitgebermarke aufzubauen, online auf deinen Kanälen darzustellen und dieses Bild langfristig aufrechtzuerhalten. 

Onboarding in der Gastro – Warum ein Einarbeitungsplan fürs Personal wichtig ist

Jedes Restaurant ist anders. Um mühsam angeworbene Mitarbeiter schnell mit der Kultur und Arbeitsprozessen im eigenen Restaurantbetrieb vertraut zu machen, sollten Gastronomen ins Onboarding investieren, also einen Einarbeitungsplan.

Das Onboarding in der Gastro besteht üblicherweise aus einer Willkommensmappe.

Sie informiert üblicherweise über…

  • … die interne Abläufe in der Küche und im Service,
  • … Details zu den Arbeits- und Urlaubszeiten,
  • … die Regeln hinsichtlich Trinkgeldern,
  • … das Hygienekonzept im Restaurant,
  • … wichtige Hinweise zur betrieblichen Sicherheit und Verhalten in Notfällen.

Auch Regeln im Umgang mit dem digitalen Reservierungssystem und der elektronischen Kasse sollten hier selbstverständlich dokumentiert sein.

Die Vorteile an Onboarding-Prozessen in der Gastro liegen auf der Hand: Sie bieten neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine Struktur und Orientierung. So kann neues Personal gleich schneller produktiv in deinem Restaurant arbeiten.

Solche verschriftlichen Leitfäden ermöglichen darüber hinaus einheitlich protokollierte Qualitätsstandards, die jedem Beschäftigten bewusst sind. Das ist ein wichtiger Baustein, um wiederkehrende Gäste zu gewinnen. Denn sie erwarten zurecht eine möglichst gleichbleibende hohe Qualität an Service und Küche.

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Tipp: Im Sinne einer offenen Kommunikationskultur ist es sinnvoll, bestehendes Personal in das Erstellen von Onboarding-Prozessen einzubeziehen. Durch ihren Beitrag veranschaulichst du auch deine Wertschätzung gegenüber ihrer Profession.

Wer sein Team in den ersten Tagen Betriebszugehörigkeit nicht im Dunkeln tappen lässt, sondern einbezieht, trägt schlussendlich auch zur Mitarbeiterbindung bei. Die Gefahr, wertvolles Personal zu verlieren, wird durch ein gut umgesetztes Onboarding-Konzept reduziert. Bestenfalls kannst du auch bei neuen Bewerbern punkten.

Personal entlasten: Mit Digitalisierung gegen Personalmangel

Um dem Personalmangel zu trotzen, ist Digitalisierung ein wichtiges Puzzleteil.

Digitale Lösungen wie Online-Reservierungssysteme und KI-gestützte Telefonassistenten reduzieren bspw. alltägliche Aufwände, die bei der Beantwortung von Reservierungsanfragen durch Gäste entstehen. Self-Ordering-Konzepte mit einer über QR Codes abrufbaren digitalen Speisekarte entkoppeln die Annahme von Bestellungen weitgehend vom Personal – bestehende Mitarbeiter werden signifikant entlastet.

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Eine große Auswahl dieser Tools vereint resmio in einem System. Sie unterstützen Restaurantbetreiber dabei, neues Personal zu finden und übergangsweise mit weniger Mitarbeitern zurecht zu kommen.

Online-Reservierungssystem

Ein glasklarer Vorteil an einem Online-Reservierungsystem liegt in der Entlastung deines Personals.

Anders als bei E-Mail und Telefon erfolgt die Annahme von Online-Reservierungen übers Internet automatisiert. Deine Angestellten müssen über deine Webseite und Google neu eingegangene Tischbuchungen nicht erst händisch nachtragen – vor allem am Wochenende mit hohem Durchlauf ist das Gold wert!

Rufen Gäste doch an oder kommen spontan ins Lokal, erhält dein Team gleich passende Tischvorschläge für die Gruppengröße und kann vorhandene Sitzplätze im Restaurant bestmöglich ausnutzen.

Ein weiterer Vorteil liegt in der Kontrolle der Reservierungskontingente. Mittels Reservierungsintervallen und Stoßzeitenlimits können Gastronomen die Anzahl von Reservierungen für bestimmte Zeiträume „deckeln“ – und so Service und Küche Luft verschaffen, eingehende Buchungen zu bearbeiten. Auf diese Weise lassen sich Reservierungsspitzen entzerren, trotz Personalmangel können mehr Tischbuchungen bearbeitet werden.

Smarter Telefonassistent

Auch wenn kein Weg mehr um Online-Reservierungen herumführt, bleibt das Telefon übergangsweise ein wichtiger Reservierungskanal. Allerdings mit einem entscheidenden Nachteil: Es bindet deine Mitarbeiter.

Allein das Beantworten von Reservierungsanfragen am Telefon kostet dein Personal wöchentlich rund ein bis zwei Stunden. Zeit, die im Service fehlt und die letztendlich einen Unterschied in der Gästezufriedenheit ausmacht.

Der autonome Telefonassistent für Restaurants nimmt Reservierungen entgegen und beantwortet Gästeanfragen
Telefonische Reservierungsanfragen lassen sich über KI-gestützte Systeme automatisiert beantworten

Spürbare Entlastung bringt der smarte Telefonassistent: Der Telefon-Butler geht bei Anrufen automatisch ans Telefon und gibt Auskunft zu relevanten Eckdaten zum Restaurant wie bspw. Parkmöglichkeiten in der Nähe.

Außerdem nimmt der Telefonassistent für die Gastronomie Reservierungen entgegen, die dann automatisiert ins digitale Reservierungssystem übertragen werden.

Tischbestellung via QR Code

Weniger Laufwege, schnellerer Service und mehr Zeit für andere Aufgaben: Das ermöglicht die Self-Ordering-Funktion über einen QR-Code.

Bei diesem Konzept bestellen und bezahlen Gäste ganz einfach selbst. Über das mitgebrachte Smartphone wird eine digitale Speisekarte aufgerufen und dann die gewünschten Speisen und Getränke in den virtuellen Warenkorb gelegt. Vorteil fürs Personal: Administrative Tätigkeiten wie die Bestellannahme und das Abkassieren entfallen damit weitgehend.

Etliche Studien bescheinigen Tischbestellungen via QR auch eine umsatzfördernde Wirkung. Dass der Gast unabhängig von der Gegenwart deines Personal ordern kann, erhöht Zusatzkäufe.

Digitaler Personalplan

Die Work-Life-Balance ist heutzutage für nahezu jeden Arbeitnehmer ein wichtiges Kriterium, wenn es um Mitarbeiterzufriedenheit geht. Die Gastro-Branche steht an dieser Stelle häufig vor Herausforderungen. Vor allem die Schichtarbeit macht es schwer allen Ansprüchen gerecht zu werden. Dennoch können verbindliche Arbeitszeiten, eine verlässliche Dienstplangestaltung und faire Schichteinteilungen etwas dazu beitragen.

Der digitale Schichtplan von resmio schafft die notwendige Transparenz und unterstützt Gastronomen dabei, den Personaleinsatzplan zu optimieren. 

Eigene Restaurant-Webseite

Die Webseite ist für potenzielle Bewerber häufig der erster Berührungspunkt mit deinem Restaurant.

Übers Design und vor allem die Inhalte bist du in der Lage, Interessenten einen ersten, authentischen Einblick von dem Arbeitsumfeld, der Unternehmenskultur und Mitarbeiterführung zu vermitteln (siehe auch: Was eine moderne Gastro-Webseite ausmacht).

Anders als bei Jobportalen musst du dich beim Ausschreiben von Stellen auf deinem unternehmensinternen Internetauftritt grundsätzlich an keine feste Struktur halten. Und günstiger ist es auch, denn etwaige Vermittlungsgebühren fallen gar nicht erst an. Das macht die Homepage vor allem für kleinere Betriebe mit einem überschaubaren Budget für die Mitarbeitersuche wertvoll.

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Wenn du noch keine oder eine veraltete Restaurant-Webseite hast, erstellen dir unsere Webspezialisten einen repräsentativen Internetauftritt mitsamt Karriereseite für deine Stellenanzeigen.

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Fazit – Dem Personalmangel aktiv mit eigenem Wandel begegnen

Die Personalsituation im Gastgewerbe ist schwierig, nicht erst seit Corona. Um die Gastronomie wieder attraktiv zu machen, müssen sich die Arbeitsbedingungen signifikant verbessern. Ein faires Gehalt ist nur ein Faktor. Im Kampf um die besten Fachkräfte müssen Restaurantbetreiber auch auf non-monetäre Anreize setzen. Flexible Arbeitszeiten und Teambuilding-Maßnahmen sind hier Beispiele.

Auch sollte die gesamtheitliche Überarbeitung deines Personalbeschaffungsverfahrens auf dem Prüfstand stehen: Beginnend beim Employer Branding über den Aufbau deiner Stellenanzeigen bis hin zur Wahl der Kommunikationskanäle.

Kurzfristig ist es ratsam, betrieblicher Prozesse mit digitalen Tools zu entschlacken, und so vorhandenes Personal im Tagesgeschäft spürbar zu entlasten. resmio bietet hierfür entsprechende Lösungen. Gerne beraten wir dich persönlich.

Die Zufriedenheit der verbliebenen Belegschaft und ein angenehmer Wiedereinstieg ins Arbeitsleben sollten ebenfalls einen hohen Stellenwert einnehmen. Nicht nur weil die Konkurrenz sie abwerben könnte, sondern weil sie auch zur Außendarstellung deiner Arbeitgebermarke beitragen. Nur so kannst du mittel- bis langfristig dem Personalmangel in der Gastronomie trotzen und neue Mitarbeiter gewinnen.

Nützliche Links:

Hinweis zum Umgang mit gendergerechter Sprache: Aus Gründen der Lesbarkeit verwenden wir in unseren Magazinbeiträgen das generische Maskulinum. Gemeint sind jedoch immer alle Geschlechter (m/w/d).

Themen: Digitalisierung|Mitarbeiter|Personalmangel

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