Berlin – Im ersten Teil des Interviews erzählte uns Frau Schwarz, wie professionelle Fotos und Schnappschüsse die verschiedensten Facetten des arabischen Restaurants Cana zeigen können. Doch auch eine gute Webseite und ein gelungener Social Media Auftritt gehören zu ihrem Erfolgsrezept dazu.
von Natascha Tez
Natürlich wollte das resmio-Team wissen, was sonst noch auf der Rezeptliste für Kundenbeliebtheit steht. Nach dem Restaurantbesuch ist auch gleichzeitig vor dem nächsten Restaurantbesuch. Nach diesem Motto lebt zumindest das Cana. Eine angemessene Reaktion auf Onlinebewertungen gehört deswegen fast schon zum Service mit dazu. Lies im zweiten Teil, wie das Cana mit den Rückmeldungen tatsächlich umgeht. Und wer weiß, vielleicht sind einige Tipps und Kniffe für dich mit dabei:
Canas Verbundenheit mit der arabischen Kultur
Was macht dieses Flair aus?
Cana ist nach dem gleichnamigen Ort in Palästina in Galiläa benannt. Der ist in der Nähe von Nazareth. Daher kommt unser Chefkoch und Inhaber. Gleichzeitig ist es der Ort, an dem Jesus bei einer Hochzeit sein erstes Wunder vollbracht hat, indem er Wasser zu Wein verwandelt haben soll. Cana steht also für Geselligkeit, für familiäres und freundschaftliches Beisammensein.
Gerade unsere Bildsprache soll das verdeutlichen. So versuchen wir, wenn wir unser Essen fotografieren, immer auch Hände aufzunehmen. Diese kommen dann von verschiedenen Seiten ins Bild und zeigen, dass hier niemand alleine vor einem Teller sitzt, sondern dass Essengehen etwas Gemeinschaftliches ist. Das spiegelt auch die arabische Kultur wieder
Schaltet Ihr denn auch Anzeigen in den sozialen Netzwerken?
Hin und Wieder schalten wir Anzeigen auf verschiedenen Plattformen, wie Facebook, Instagram und Berlin.de, dem offiziellen Stadtportal. Es scheint, als seien wir eines von ganz wenigen Restaurants, die an Weihnachten komplett geöffnet haben. Traditionell bieten wir jedes Jahr Weihnachtsmenüs mit orientalisch-europäischen Fusionen an, die bei den Gästen sehr gut ankommen. Weihnachten im Cana ist etwas ganz Besonderes!
Auf Instagram gibt es ein Bild mit deinem Chef und Frank Walter Steinmeier. Wie kam es dazu?
Wir haben bei einem Event das Catering durchgeführt, bei dem unser Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier war. Herr Zureiki überreichte ihm in diesem Rahmen ein Geschenk aus dem Cana, ein traditioneller palästinensischer Keramikteller aus Hebron, bemalt mit der Hochzeitskirche von Cana. Diesen Moment und die herzliche Begrüßung der beiden haben wir festgehalten und gepostet.
Kommunikation über Kommentare und Bewertungen
Nun bekommt ihr bei Google Review, TripAdvisor und Facebook regelmäßig Kommentare und Bewertungen. Wie schafft ihr es, so viele Leute zur Interaktion zu motivieren?
Da gibt es verschiedene Ansätze. Wenn wir unseren Catering-Kunden die Rechnung schicken, bitten wir zum Beispiel immer um Feedback. Meistens ist das gut und wenn nicht, können wir immerhin daraus lernen. Dann bitten wir diese
Kunden, uns dieses gute Feedback auch bei Google Reviews zu hinterlassen, bei Facebook, uns zu liken oder einfach weiterzuempfehlen. Und meistens klappt das auch. Im Restaurant selbst haben wir ein Gewinnspiel laufen. Einmal im Monat ziehen wir einen Gast, der uns bei Facebook oder Instagram auf Fotos vom Cana verlinkt oder uns anderweitig positiv erwähnt hat. Den laden wir dann ein. Und so kommt es eben, dass wir immer mal wieder Fotos aus dem Restaurant oder von einem Catering-Event finden und das freut uns natürlich immer sehr.
Bei Facebook, aber auch bei Google Reviews geht Ihr auf die Kommentare der Leute ein, habt ihr da einen bestimmten Ton, der euch repräsentieren soll?
Wir wollen professionell sein. Klar, wenn sich jemand beschwert, weil das Essen zu teuer sei, dann ärgert einen das, weil wir wirklich Wert auf Qualität legen und die eben kostet. Jedoch liegen wir im Vergleich mit ähnlichen Restaurants preislich erheblich drunter. Bei positiven Bewertungen bedanken wir uns natürlich und sagen, dass sie jederzeit wieder herzlich willkommen sind. Schlechtes Feedbacks, das weder konstruktiv noch nachvollziehbar ist, ist natürlich immer ein Rückschlag. Einmal wollte ein Paar hier seine Hochzeit feiern. Beide hatten preislich gesehen unrealistische Vorstellungen. Als sie ihren Preis nicht bekommen haben, haben diese noch am selben Abend schlechte Bewertungen geschrieben. In Anbetracht solcher Situationen bitten wir dann um Fairness, da auch wir in dieser Branche von positiven Bewertungen leben.
Und bekommt Ihr positive Rückmeldung auf Eure Kommunikation?
Ja, manchmal ergeben sich daraus ganz neue Unterhaltungen. Einmal bat mich ein Gast, ihm eine Süßspeise, die er bei uns im Restaurant gegessen hatte, per Post nach Usedom zu schicken. Das habe ich nicht getan, weil sie danach nicht mehr geschmeckt hätte. Stattdessen habe ich ihm einige Rezepte rausgesucht und ihn ermutigt, es einmal selbst auszuprobieren. Daraufhin hat er sich überschwänglich bedankt und Fotos von seinen eigenen Versuchen geschickt. Am Ende meinte er, dass seine eigenen Gäste die Speise auch großartig fanden. Wir versuchen also den Gästen immer
entgegenzukommen und zu helfen. Auch das ist Teil der arabischen Kultur und unserer persönlichen Mentalität im Cana Team.
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