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Lieferservice Gastronomie: Alles was du wissen musst

Gut zu wissen - Der GastroRatgeber
Themen: Takeaway

Der Markt für Lieferdienste boomt. Mehr als 6 Milliarden Euro Umsatz wird die Gastronomie in Deutschland dieses Jahr im Bereich Takeaway generieren. Die Tendenz ist klar: Immer mehr Menschen lassen sich Essen nach Hause liefern anstatt ins Restaurant zu gehen. Vor allem die Corona-Krise hat hierbei einen signifikanten Anteil am Boom von Lieferservices.

Wie auch du einen Lieferdienst aufbauen kannst, um an der Entwicklung zu partizipieren, zeigen wir in diesem umfassenden Leitfaden.

Ein Artikel von Patrick Schady

Was versteht man unter einem Lieferservice?

Im Allgemeinen wird unter einem Lieferservice eine Dienstleistung in der Absatzlogistik verstanden. Aus Sicht der Gastronomie lässt sich der Lieferservice, auch Lieferdienst genannt, als kurzfristige Lieferung von Speisen und Getränken, aufgrund einer vorherigen Bestellung charakterisieren.

In der Gastronomie gibt es verschiedene Arten des Lieferservices wie beispielsweise …

  • … Pizzalieferdienste
  • … Kuriere
  • … Catering-Lieferdienste

Was benötigt man für einen Lieferservice?

Im Gegensatz zu einem „klassischen“ Gastronomiebetrieb, der i.R. das Ausschenken alkoholischer Getränke beinhaltet, benötigst du für die Gründung eines Lieferservice keine Gaststättenkonzession, sondern nur einen Gewerbeschein. Für einen Lieferservice brauchst du somit Folgendes:

  • Eine geeignete Kücheneinrichtung und Räumlichkeiten
  • Verpackungsmaterial und ggf. Transportboxen
  • ein HACCP-Konzept
  • ggf. einen Lagerraum
  • Bestell- und Liefersystem (mit integrierter Speisekarte)

Zudem brauchst du ein Transportfahrzeug und zugehöriges Personal, sofern du die Auslieferung der Bestellung in Eigenregie ausführen willst.

Darüber hinaus benötigst du bei der Gründung eines Lieferservice ein gutes Konzept und einen ausgeklügelten Businessplan, damit du u. a. bei externen Geldgebern wie Banken eine erfolgreiche Finanzierung für dein Vorhaben beantragen kannst. 

Wie funktioniert ein Lieferservice?

Über die Webseite, die Facebook Page, das Google My Business Profil oder sonstigen Kanal der jeweiligen Gastronomie greift der Kunde direkt auf das Bestellsystem zurück. Dort hinterlegt er seine Anschrift, wählt danach die gewünschten Speisen aus und schickt seine Bestellung vollautomatisiert ab. Der Gastronom erhält die Bestellung umgehend und liefert sie nach Fertigung zum Kunden aus. Deine Gäste zahlen dabei unmittelbar nach der aufgegebenen Bestellung.

Lieferservice Gastronomie: So funktioniert ein Bestellsystem
Bestellsystem für die Gastronomie

Wann lohnt sich ein Lieferservice?

Wie bereits erwähnt, wird sich der Umsatz im Bereich Online-Takeaway in diesem Jahr auf über 6 Mrd. Euro belaufen. Seit einigen Jahren steigt der Umsatz im Bereich Lieferservice von Jahr zu Jahr stark an. Auch die Prognosen für die Zukunft lassen eine weitere positive Entwicklung erkennen.

Sofern es also für dich als Gastronom möglich ist, solltest du mit deiner Gastronomie auch Lieferungen und Online-Bestellungen für deine Kunden anbieten. Damit schaffst du eine gute Möglichkeit, um deinen Umsatz signifikant zu erhöhen.

Anzahl der Personen, die einen Essens-Lieferdienst nutzen

Der 5 Schritte Plan zum erfolgreichen Lieferservice

Damit der Lieferservice in deiner Gastronomie ein voller Erfolg wird, sind fünf Faktoren von entscheidender Bedeutung:

  • Lieferservice-Angebot
  • Konkurrenz genau analysieren
  • Richtige Lage & Zielgruppe
  • Eigene Webseite mit einer Bestellfunktion
  • Werbung richtig einsetzten

Das richtige Lieferservice-Angebot – darauf kommt´s an!

Weniger ist manchmal mehr. Nicht alle Gerichte lassen sich einfach und schnell liefern. Schließlich sollten kalte Speisen kalt und warme Speisen warm beim Kunden ankommen.

Eine breite Produktpalette hat natürlich den Vorteil, dass du viele Kunden ansprechen kannst und somit mehr Bestellungen auf deiner Haben-Seite stehen. Auf der Gegenseite stehen indes höhere Kosten, weil du u.a. …

  • … ein größeres Lager brauchst
  • … mehr und ggf. größere Vielfalt an Lebensmitteln benötigst
  • … der Schwund an Nahrungsmitteln größer wird

Zudem musst du dich auch gegen eine größere Konkurrenz durchsetzen als, wenn du dich nur auf ein spezielles Produkt fokussieren würdest.

Hier liegt auch der große Nachteil an einer kleinen Produktpalette. Du hast lediglich einen kleinen Kundenstamm und kein allzu großes Wachstumspotential.

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Konkurrenz analysieren – So musst du vorgehen!

Sowohl für ein einfaches Restaurant als auch für die Lieferservice-Branche ist eine Konkurrenzanalyse von elementarer Bedeutung, um erfolgreich zu sein. Du solltest deshalb eine eingehende Recherche im Bezug auf potentiellen Wettbewerber durchführen.

Dabei legst du den Fokus auf folgende Kriterien:

  • Anzahl der Wettbewerber in deiner Nische
  • Bekanntheit der Konkurrenz
  • Preise, Angebot und Produktpalette der Konkurrenten
  • Einzugsgebiet und durchschnittliche Lieferdauer

Die Informationen kannst du u. a. mit …

… herausfinden. Vor allem die Bewertungen bei Google geben dir einen wertvollen Einblick, ob der jeweilige Lieferdienst eine gute Leistung erbringt und wie groß und bekannt dieser ist.

Lage – Wo ist der ideale Standort für deinen Lieferdienst?

Grundsätzlich ist die Lage bei einem klassischen Gastronomiebetrieb wie bei einem Restaurant äußerst relevant. Für den Lieferservice ist dieser Faktor nicht ganz unbedeutend.

  • Du musst mit deinem Lieferdienst ein möglichst großes Einzugsgebiet abdecken
  • Die Lieferzeiten sollten überschaubar sein
  • Ggf. bietest du Essen zur Selbstabholung ab und musst damit für deine Gäste bequem zu erreichen sein

Falls du ein Restaurant mit normalem Kundenverkehr betreiben und darüber hinaus einen Lieferdienst einrichten willst, kannst du im Artikel >>Standortanalyse in der Gastro<< den genauen Ablauf der Standortwahl erfahren.

Eigene Webseite = Mehr Kunden + mehr Bestellungen?

In der Gastronomie ist eine eigene Webseite nahezu Pflicht, um genügend Gäste zu akquirieren. Beim Lieferdienst ist es noch eine Spur ausgeprägter. Bestellungen werden überwiegend online abgegeben. Um genauer zu sein, werden dieses Jahr ca. 22 Millionen Bestellungen aufgegeben, davon knapp 17 Mio. im Internet. Hierbei teilen sich die Bestellungen größtenteils auf …

  • … der eigenen Webseite
  • … Online-Plattformen
  • … der Bestellfunktion bei Google-My-Business

Letzten Endes ist es von Vorteil, auf eben jenen Kanälen mit einem Bestellsystem präsent zu sein, wo sich deine potenziellen Kunden ohnehin aufhalten. Wie du genau Gäste online gewinnst und worauf du unbedingt achten musst, verraten wir dir im Artikel >>Restaurant Webseiten<<.

Mehr Kunden dank Werbung für den Lieferservice

Marketing Gastronomie

Heutzutage bieten sich zahlreiche Möglichkeiten für die Gastronomie an, um Personen zu erreichen und diese in Kunden umzumünzen. Wie bereits zuvor erwähnt, spielt die Webseite in Zusammenhang mit einer digitalen Speisekarte dabei eine zentrale und entscheidende Rolle.

Du kannst mit deinem Lieferservice Kunden via …

  • Social Media
  • … bezahlte Werbeanzeigen
  • Google
  • … Gastronomie-Plattformen
  • … Flyer

… erreichen. Grundsätzlich lässt sich verallgemeinern, dass ein erfolgreiches Restaurant oder auch ein Lieferdienst auf Werbemaßnahmen im Internet angewiesen ist. Zwar sind professionelle Flyer immer noch ein probates Mittel zur Gästegewinnung, doch ohne einen attraktiven Online-Auftritt lässt der Gastronom zahlreiche Kunden außen vor.

Einen umfassenden Überblick zum Thema Online-Werbung erhältst du im Artikel >>Gastronomie Marketing<<.

Lieferdienst: Vermittlungsportale oder eigenes Bestellsystem?

Lieferservice-Plattformen wie Lieferando verfügen über eine große Reichweite und generieren zahlreiche Bestellungen in Deutschland. Die Provisionen sind jedoch nicht ohne. Vermittlungsplattformen verlangen in der Regel Provisionen in Höhe von über 15% pro Bestellung. Hierbei sollte jeder Gastronom zum Taschenrechner greifen und sich die jeweilige Marge genauestens durchrechnen.

Wer sich nicht von hohen Provisionen der verschiedenen Lieferportale abhängig machen will, kann auf eine alternative Lösung zurückgreifen: Ein Online Bestellsystem, das auf der eigenen Webseite integriert ist. Zudem …

  • … behältst du die Kontrolle über die Gastdaten
  • … automatisierst du den Verkauf von Speisen und Getränken
  • … hast du eine hohe Sicherheit bei der Bezahlung

Wie du in nur eine Stunde ein Bestellsystem für dein Restaurant einrichten kannst, verraten wir dir unter >>Bestellungen in der Gastronomie<<

Zusammenarbeit mit Lieferdiensten: Darauf musst du achten!

Damit für dich eine gewinnbringende Zusammenarbeit mit Lieferdiensten oder Lieferportalen entsteht, solltest du auf die folgenden Punkte achten:

1. Macht ein externer Lieferdienst Sinn?
Wie zuvor bereits erwähnt, solltest du hier zum Taschenrechner greifen und dir überlegen, ob sich so ein Vorhaben lohnen könnte. Da die Gewinnmarge in der Gastronomie sehr eng bemessen ist, führen deshalb Provisionen von über 15% (oftmals) zu einem Verlustgeschäft.

2. Serviceleistungen überprüfen
Welche Leistungen bietet der Lieferdienst an? Wie groß ist das Einzugsgebiet? Musst du selbst für das Marketing und die Kundengewinnung sorgen? Hat der Anbieter eine funktionsfähige App oder können Kunden nur auf der Website ihre Lieferung abgeben?

3. Qualitätskontrolle
Kommen warme Speisen warm beim Kunden an? Wie lange dauert die Abholung und Lieferung. Gibt es einen Qualitätsverlust der Speisen bei der Lieferung?

Fazit – Lieferdienst für deine Gastronomie

Um einen Lieferdienst einzurichten, benötigst du eine geeignete Küche, Personal und ein HACCP-Konzept, dann kannst du mit deinem Restaurantbetrieb prinzipiell sofort loslegen.

Damit deine Kunden bei dir bestellen können, ist es vorteilhaft, dass du eine eigene Website besitzt mit dazugehöriger Speisekarte und Bestellfunktion.

Du musst hierbei das Essen nicht in Eigenregie ausliefern, sonders kannst dies an externe Lieferdienste auslagern. Beachte jedoch, dass Lieferdienste und auch Lieferportale eine Provision pro Bestellung für Speisen und Getränke verlangen. Diese bewegt sich normalerweise in Rahmen von 15-30% (pro Lieferung).

Wenn du die Auslieferung selbst in die Hand nimmst, benötigst du Fahrer bzw. eigene Lieferanten.

Nützliche Links

Hinweis zum Umgang mit gendergerechter Sprache: Aus Gründen der Lesbarkeit verwenden wir in unseren Magazinbeiträgen das generische Maskulinum. Gemeint sind jedoch immer alle Geschlechter (m/w/d).

Themen: Takeaway

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